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Jahre, eine lange Zeit, war das eigentlich geplant? Geplant
war dabei nichts. Ich bin zwar bereits 1977 in die
CDU eingetreten, allerdings habe ich mich die ersten
10 Jahre in keinster Weise politisch engagiert.
Meine politische Laufbahn begann erst im Jahr 1987,
als ich vom Bornheimer Rat zum Ortsvorsteher gewählt
wurde.
Haben
Sie sich um den Ortsvorsteherposten beworben oder
wie wird man mir 34 Jahren Ortsvorsteher von Uedorf? Eigentlich
bin ich dazu gekommen, wie die Jungfrau zum Kind.
Der damalige Ortsvorsteher, Johannes Jüssen, wollte
das Amt aufgeben und man suchte in der CDU einen
Uedorfer, der das Ehrenamt übernehmen konnte. Bei
der Suche stieß Franz Josef Faßbender auf mich. Nach
kurzer Bedenkzeit, in der ich mich mit meiner Frau
beriet, nahm ich das Amt an.
Wie
ging es dann weiter, Sie waren ja dadurch noch lange
kein Ratsmitglied? Zwei
Jahre später fanden Kommunalwahlen statt. Zu
diesem Zeitpunkt war die Bornheimer CDU über die
Frage der Gründung einer Gesamtschule gespalten.
Der damalige CDU-Vertreter für Uedorf/Hersel, Guido
Schäfer, trat nicht mehr an und ich rückte an seine
Stelle.
Wie
waren Ihre ersten Erfahrungen in Rat und Fraktion? Als
Neuling und zudem noch sehr jung musste ich erst
einmal kleine Brötchen backen. Aber wenn man Position
bezieht und Argumente vorweisen kann, verschafft
man sich mit der Zeit Gehör und Respekt. Immerhin
war ich ab 1994 Geschäftsführer der Fraktion und
ab 1999 bis zum
Jahr 2004 zweiter stellvertretender Fraktionsvorsitzender.
Was
sind Ihre Arbeitsschwerpunkte und was würden Sie
zu Ihren politischen Erfolgen zählen? Meine
Arbeitsschwerpunkte liegen schon alleine auf Grund
meines Studiums in den Bereichen Jugend, Schule
und Soziales. Das wird sich auch in Zukunft nicht
ändern. Erfolge erringt man nie alleine. In den
ersten 15 Jahren meiner Ratszugehörigkeit zähle ich zu
den großen Erfolgen der CDU, die Schul-Neu- bzw.
Erweiterungsbauten von Europaschule, Alexander von
Humbordt Gymnasium und Verbundschule Uedorf, die
Einführung der gesicherten Ganztagsgrundschule (heute
OGS), die Einrichtung eines städt. Kindergartens
in Widdig und den Neubau eines zweiten Kindergartens
in Hersel in der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt.
Mein besonderes persönliches Engagement lag jedoch
in der Gründung eines eigenen Jugendamtes für Bornheim.
1999
begann auch Ihre Zeit als Kreistagsabgeordneter im Rhein
Sieg-Kreis, wie kam es dazu? Im
Zuge der Änderung der Gemeindeordnung durch die
die Doppelspitze aus ehrenamtlichem
Bürgermeister und Stadtdirektor abgeschafft wurde,
wurden auch die Wahlkreise neu zugeschnitten und
um einen verringert. Damals verlor Uedorf seine
eigenen Wahlkreis und wurde zwischen Hersel und
Widdig aufgeteilt. Zu diesem Zeitpunkt beerbte ich
die Vizelandrätin
Maria Weiler aus Sechtem, die aus Altersgründen
nicht mehr zur Wahl in den Kreistag antrat. Inzwischen
habe ich auch im Kreistag drei Wahlperioden hinter
mir und bin als Mitglied des Fraktionsvorstandes
für den Internetauftritt der Fraktion zuständig.
Auch in Siegburg liegt mein Schwerpunkt im
sozialen Bereich. Unter anderem bin ich Vorsitzender
des Ausschusses für Angelegenheiten von
Menschen mit Behinderungen und Sprecher
der Fraktion im Arbeitskreis Europa.
Und
wie kamen Sie zum Landschaftsverband Rheinland? Nach der
Kommunalwahl 2009 entsandte mich der Kreistag in
die Landschaftsversammlung Rheinland. Die im Volksmund
auch "Rheinisches Parlament" genannte
Landschaftsversammlung ist das parlamentarische
Gremium des Landschaftsverbandes Rheinland in Köln,
einem der beiden Landschaftsverbände Nordrhein-Westfalens.
Der Landschaftsverband Rheinland erfüllt rheinlandweit
Aufgaben in der Behinderten- und Jugendhilfe, in
der Psychiatrie und der Kultur. Hier
habe ich meinen festen Platz im Landesjugendhilfeausschuss,
im Sozialausschuss und als stellvertretenden Vorsitzender
im Betriebsausschuss der Jugendhilfe Rheinland.
Im
Mai 2014 finden kommunale Neuwahlen statt. Wie sieht
Ihre (politische) Zukunft aus? Meine
Zeit in der aktiven Politik geht im Mai 2014 zu
Ende. Bei der Kommunalwahl werde ich nicht mehr
antreten. Unsere vier erwachsenen Kinder sind
nach Studium und Ausbildung in ihren Berufen etabliert
und auf ganz Deutschland verstreut. Meine Frau und
ich sind jetzt noch jung genug, um uns einen lang
gehegten Wunsch zu erfüllen. Unser Ziel ist es,
der Köln-Bonner Bucht den Rücken zu kehren und im
Norden unserer Republik in Meeresnähe noch einmal
neue Wurzeln zu schlagen.
Sie haben das Schlusswort! Ich
möchte hier ausdrücklich meiner Frau Anette
und meinen Kindern danken, die in den Jahren viel Verständnis aufgebracht
haben und an vielen
Nachmittagen und Abenden auf mich verzichten mussten,
wenn ich wieder in einer Sitzung in Bornheim oder
Siegburg saß oder das Wochenende auf einer Klausurtagung
verbrachte. Außerdem danke ich meinen Kolleginnen
und Kollegen in den einzelnen Gremien für die faire
und konstruktive oft freundschaftliche Zusammenarbeit.
Die
Onlineredaktion
danken Ihnen für das Gespräch und wünschen
Ihnen für die Zukunft viel Glück und Gesundheit!
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